Bei der omicron-Variante nähert sich die Bundesrepublik laut Kanzlerin dem Höhepunkt der Welle. Dies könne zu einem “ersten Schritt” zur Öffnung des Landes führen, sagte er, ohne Einzelheiten zu nennen.
„Wissenschaftliche Prognosen zeigen uns, dass der Gipfel in Sicht ist“, sagte die Kanzlerin laut ARD-Fernsehen am Freitag vor dem Bundesrat. „Damit können wir beim Ländertreffen nächste Woche die erste Einführungsstufe und dann im Frühjahr die nächste einleiten.“
Er betonte, dass Experten empfohlen hätten, den Erfolg Deutschlands bei der Bewältigung der Pandemie nicht zu riskieren, und sagte, dass die während der Welle der Omicron-Variante ergriffenen Maßnahmen funktionierten und das Gesundheitssystem zurechtkäme.
Gesundheit verwaltet
Wie SpiegelOnline betont, hält sich Scholz bislang mit Lockerungen zurück und gibt die Vorsicht nicht auf. „Wir werden wachsam und vorbereitet sein, falls die Zahl der Infizierten wieder deutlich ansteigt“, warnte er und versicherte, dass der Rat der Wissenschaftler gehört werde, damit die Erfolge im Kampf gegen die Pandemie nicht gefährdet würden.
Das Gesundheitssystem sträube sich weiterhin gegen die Krise, auch wenn Ärzte und Krankenhauspersonal weiterhin unter erheblichem Druck stünden. Die im Rahmen getroffenen Maßnahmen greifen also, stellte die Bundeskanzlerin fest, die die Bevölkerung erneut zu einer Impfung aufrief: „Tatsache bleibt aber, dass Impfung der Ausweg aus der Pandemie ist.“
„Das Kabinett von Scholz hat sich bisher geweigert, einen Entlassungsplan zu erstellen, und die Kanzlerin will dies wahrscheinlich erst jetzt tun“, sagte das ZDF. Grundlage für die restriktiven Maßnahmen der Länder, wie etwa die Schleierpflicht, ist eine Passage aus dem Infektionsschutzgesetz. Sie gilt nach aktuellem Stand der Verordnung nur bis zum 19. März und kann aufgrund eines Beschlusses der Bundesversammlung um drei Monate verlängert werden.
FDP: Machen wir. Grüne: Keine Eile
Die liberale FDP, ein kleiner Koalitionspartner der Scholzer Sozialdemokratie, hat sich in den vergangenen Tagen wiederholt gegen die Ausweitung protektionistischer Maßnahmen ausgesprochen. Christian Dürr, 44, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, sagte gegenüber ARD und ZDF, die Regierung solle nicht bis zum 19. März warten, um weitere Schritte zur Lockerung der Beschränkungen zu unternehmen.
„Es ist uns damals gerade bekannt geworden. 2G-Regeln (geimpft oder geheilt) im Einzelhandel, Kontaktüberwachung und Kontaktbeschränkungen bei privaten Terminen sollen erstmal gelten“, sagte er.
Damit gerät die FDP in Konflikt mit dem dritten Koalitionspartner – den Grünen. Ihre Fraktionsvorsitzende Britta Hasselmann (60), Fraktionschefin im Bundestag, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die grundsätzlichen Maßnahmen sollten über den 19. März hinaus verlängert werden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz brach erneut den Rekord |
Unterdessen gab das Robert-Koch-Institut am Freitag bekannt, dass in der vergangenen Woche im Land ein neuer Rekord von sieben Infektionstagen aufgestellt wurde. |
Sie stieg von 1465,4 auf 100.000 Einwohner vor einer Woche auf aktuell 1472,2. |
Am Donnerstag registrierten die Deutschen 240.172 Infektionsfälle, vor einer Woche waren es noch mehr – 248.838. |
Quelle: Der Tagesspiegel |