Die Automobilindustrie hat sich in den letzten Jahren mehrfach verändert. Die guten alten Minivans sind mittlerweile vom Aussterben bedroht und teilweise sogar klassische Kombis auf dem Rückzug. Einige von ihnen mussten einige Marktanteile an Trends in Form von SUVs und urbanen Crossovers abgeben. Erwartet Mini eine ähnliche Anpassung?
Eine Rückkehr zum Minimalismus?
Foto: Mini
Mini Aceman kehrt zu einem einfachen und minimalistischen Design zurück
Höchstwahrscheinlich – Ende Juli präsentierte der britische Autobauer das neue Aceman-Konzept, das grob die Richtung vorgeben soll, die andere Modelle der Marke einschlagen werden. Das ist teilweise auch der Grund, warum wir keine technischen Details darüber haben – das Konzept dreht sich (zumindest vorerst) nur um Design und Technologie.
Das Konzept trägt eine spezielle „Eis“-Farbe Icy Sunglow mit stellenweise grünlichen Akzenten, das Dach und die Außenspiegel tragen das klassische British Racing Green. Aceman soll Pionierarbeit für eine völlig neue Designsprache geleistet haben, die Oxford “Charismatic Simplicity” nennt.
Das Hauptaugenmerk liegt auf Minimalismus und Langlebigkeit, das Aceman-Konzeptdesign ist zudem um ein Haar kantiger als aktuelle Mini-Autos – könnte das eine Rückkehr zu den Wurzeln sein? Dem aufmerksamen Leser wird sicherlich aufgefallen sein, dass die vier Räder bis an die Ecken der Karosserie herangeführt sind, sodass die Überhänge relativ kurz sind.
Endlich ein kleinerer Mini
Foto: Mini
Der Mini Aceman ist zwar immer noch deutlich größer als das Urmodell, aber 30 cm kürzer als der vergleichbare Countryman.
Aber wie „Mini“ ist das neue Aceman-Konzept? Überraschenderweise gibt der Autohersteller auch relativ genaue Maße an – die Länge beträgt 4,05 Meter und die Breite 1,99 Meter, inklusive Spiegel. Vom Ur-Mini sind wir natürlich weit entfernt, andererseits ist der Countryman im Vergleich zum aktuellen „Mini“ deutlich kürzer, da er in der Länge 4,31 Meter misst und die Gesamtbreite von 2 Metern nahezu identisch ist.
Die Front des Aceman-Konzepts ist recht bekannt, aber hier sehen wir eine leichte Weiterentwicklung – das erste, was ins Auge fällt, ist der Übergang von runden zu eckigen Scheinwerfern. Typisch ist auch der aus einem unregelmäßigen, teilweise abgerundeten Achteck gebildete Kühlergrill, der in diesem Fall jedoch nicht seine ursprüngliche Funktion erfüllt, da es sich um ein Elektroauto handelt.
Somit erfüllt der “kältere” Kühlergrill de facto nur eine ästhetische Funktion, und in seinem oberen Drittel sehen wir eine Beleuchtung in Form der Flagge des Vereinigten Königreichs, der gesamte Kühlergrill wird dann von einem grünen Leuchtband umrandet – blau. Unten am vorderen Stoßfänger sehen wir weiterhin den Lufteinlass, hier aber zur Kühlung der vorderen Bremsen. Es gibt auch vertikale Blinker an den Seiten.
Ein weiteres unverzichtbares Element der Karosserie ist die Schutzbeschichtung auf fast dem gesamten unteren Umfang, die dem Auto einen etwas Offroad-Look verleiht und das Auto in gewissem Maße optisch kleiner macht. Unter anderem dienen für Mini-Verhältnisse relativ ungewöhnlich große 20-Zoll-Leichtmetallräder dazu, die wahren Dimensionen zu verbergen. Am Heck sehen wir die typischen Lampen – wieder mit Union-Jack-Flaggen-Optik.
Minimalistisches flippiges Interieur
Foto: Mini
Das minimalistische und aufgeklärte Design findet sich auch im Interieur wieder. Wie beim ursprünglichen Austin Mini ist der Innenraum stark vereinfacht, aber es gibt ein zentrales kreisförmiges Display, über das die überwiegende Mehrheit der Bordsysteme, einschließlich des Infotainmentsystems, gesteuert wird.
Unter dem Hauptbildschirm befinden sich einige physische Tasten zur Steuerung der Feststellbremse, der Fahrmodi oder vielleicht der Lautstärke des Audiosystems.
Foto: Mini
Das minimalistische Interieur im flippigen Stil enthält dann keine Lederbezüge – stattdessen sieht man hauptsächlich recycelte Textilien oder Velours. Das Konzept richtet sich an jüngere Kunden, daher ist es nicht verwunderlich, dass es seine offizielle Premiere auf dem Gaming-Festival Gamescom in Köln feiert.