Bei den meisten deutschen Banken steigen die Gebühren für Kontoführung, Kreditkarten und Überweisungen deutlich an. Grund dafür sind die niedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB), die die deutschen Banken stark belasten. Dies geht aus einer langjährigen Untersuchung der WFH hervor.
Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, fordert, dass Privatkunden schnell mit dem Sparen beginnen müssen. „Solch nachteilige Langfristzinsen kann ich mir nicht vorstellen. Die Konkurrenz ist zu stark“, sagt der Profi Handelsblatt. Auch höhere Kosten für Sparer kann Kemmer nicht ausschließen.
Laut einer Umfrage des Finanzberatungsunternehmens FMH werden einige Banken Gebühren erheben. FMH vergleicht regelmäßig fast achtzig Kontotypen bei mehr als sechzig Banken, und die Gebühren haben sich in den letzten zwölf Monaten erheblich verändert.
Ende Juli hatten bereits sechs Banken die Kontoführungsgebühren erhöht. Laut Beratern fordert er zum Beispiel mehr oder Sparkassen in Leipzig und Wuppertal. Allerdings wird die Erhöhung der Kontoführungsgebühren eher die Ausnahme sein. „Wir sehen deutliche Veränderungen“, sagt Frank-Chistian Pauli, Finanzexperte beim Zentralverband.
Laut WFH werden die Gebühren für persönliche Bankdienstleistungen häufiger steigen. Neunzehn Banken werden die Kreditkartengebühren erhöhen, sieben Institute werden mehr Geld für Geldüberweisungen verlangen, und auch die Gebühren für Debitkarten werden steigen. Fünf Banken werden Gebühren für Abhebungen am Geldautomaten einführen.
Pauli kritisiert auch Banken für ihre komplexen Vergütungsmodelle. Ihm zufolge treten einige Banken mit niedrigen Entsorgungsgebühren in den Markt ein, was jedoch mit einem höheren Preis für die Kontoführung erkauft wird. „Für Verbraucher ist es immer noch schwierig, die Nachteile von Angeboten zu erkennen, die auf den ersten Blick vorteilhaft erscheinen“, fügt er hinzu.