Die Bundesregierung hat erklärt, dass sie die digitale Transformation ihrer Wirtschaft unterstützen, sich aber auch den Risiken dieser Technologien stellen will.
„Wir wollen ganz vorne dabei sein und Deutschlands Position als führenden Technologiestandort weiter stärken“, sagte Finanzminister Olaf Scholz. Er fügte hinzu, dass die Blockchain-Technologie dabei helfen könnte, da sie der Eckpfeiler des zukünftigen Internets ist.
„Gleichzeitig müssen wir aber Verbraucher und staatliche Souveränität schützen“, sagte Scholz. Er fügte hinzu, dass das grundlegende Element staatlicher Souveränität die Ausgabe von Geld sei und dass Deutschland diese Aufgabe nicht privaten Unternehmen überlassen werde.
Asset-linked Kryptowährungen sind ein Dorn im Auge
Die Bundesregierung strebt zudem eine enge Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Verbündeten an, um zu verhindern, dass sogenannte Stablecoins zu Alternativwährungen werden. Stablecoin ist eine Form von Kryptowährung, die entwickelt wurde, um die Preisvolatilität zu minimieren. Es ist daher an bestimmte Vermögenswerte wie Silber, Gold oder Metalle gebunden.
Auch die Bundesregierung will noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf vorschlagen, der die Einführung von Blockchain-basierten E-Bonds ermöglichen würde.
Blockchain, manchmal auch ins Tschechische übersetzt, ist eine bestimmte Art von Datenbank, eine Art Online-Ledger. Im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbanken ist sie dezentral, hat also keinen zentralen Administrator und befindet sich auf einer Vielzahl von Rechnern weltweit. Die Transaktion wird vom Netzwerk selbst verifiziert. Diese Technologie hat dank der Kryptowährungen, für die sie verwendet wird, große Aufmerksamkeit erhalten.
Das Pfund-Digitalwährungsprojekt ist das bekannteste Projekt der sogenannten Stablecoin. Frankreich und Deutschland gaben letzte Woche bekannt, dass das Pfund ein Risiko für den Finanzsektor darstellt und in Europa nicht zugelassen werden sollte. Sie unterstützten auch die Entwicklung alternativer öffentlicher Kryptowährungen in Europa.
Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet an einem langfristigen Plan zur Einführung einer öffentlichen digitalen Währung, die Projekte wie das Pfund Sterling nutzlos machen würde, sagte Reuters.
Virtuelle Währung Pfund
Die neue Währung Pfund (umgerechnet in Gewicht) wurde Mitte Juni 2019 von Facebook eingeführt.
Der englische Name Libra bezieht sich auf das Sternzeichen Waage. Auf Tschechisch sieht es aus wie der Name der britischen Währung, heißt aber selbst auf Englisch Pound, genau wie die Gewichtseinheit. Daher ähnelt der Name der neuen digitalen Währung im Englischen nicht dem Namen einer anderen Währung.
Facebooks Plan ist ehrgeizig, da es weltweit 1,7 Milliarden Menschen ansprechen möchte, die kein Bankkonto haben. Nach Angaben des Unternehmens sollen diese Personen das virtuelle Pfund nutzen können, um kostengünstig Geldüberweisungen per Handy zu tätigen.