In der ersten Hälfte dieses Jahres hat Deutschland über weit mehr Asylanträge entschieden als alle anderen Länder der Europäischen Union zusammen. Während die deutschen Behörden 357.625 Ersuchen bearbeiteten, bearbeiteten die Behörden der 27 anderen Mitgliedsländer 199.405 Ersuchen.
Die Bundesrepublik, die seit Anfang 2015 rund 1,35 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat, bleibt klar das beliebteste europäische Ziel für Asylsuchende. Rund 15.000 Flüchtlinge kommen in diesem Jahr nach Deutschland.
Bis Ende Oktober kamen rund 156.000 Asylsuchende in Deutschland an, mehr als im gleichen Zeitraum Migranten über das Mittelmeer in südeuropäische Länder gelangten. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) waren es 153.000.
Ein Großteil der Asylbewerber in Deutschland scheitert und erhält nicht einmal zusätzlichen Schutz. Die Bundesrepublik versucht sie auch finanziell zur Ausreise in ihr Herkunftsland zu motivieren. Familien können bis Ende Februar nächsten Jahres einen Zuschuss von bis zu 3.000 Euro (76.660 Kronen) für den Kauf von Wohnraum oder Ausrüstung erhalten, bei Einzelpersonen bis zu 1000 Euro.
Bislang erhalten Flüchtlinge, die sich vor Abschluss des Asylverfahrens für eine Rückkehr in ihr Herkunftsland entscheiden, bei Personen über zwölf Jahren 1.200 Euro, Kinder 600 Euro.