Die Deutschen fangen an, den Gürtel enger zu schnallen. Nach Ergebnissen Ermittlung der deutschen Niederlassung der GfK stieg der Indikator der Sparneigung um 17,6 Punkte und erreichte im August 3,5 Punkte. Das ist der höchste Wert seit mehr als elf Jahren.
„Die Angst vor einem deutlichen Anstieg der Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte, Vorsorge zu treffen und Geld für künftige Energierechnungen zu sparen“, sagt Rolf Bürkl, Experte für Konsumverhalten bei GfK.
Die Genügsamkeit der Deutschen spiegelt sich in den Werten anderer Wirtschaftsindikatoren wider. Der Wert des Kapitals – der Indikator für die allgemeine Verbraucherstimmung – fiel um –30,9 Punkte seit Juli –27,7 Punkte. Im September soll es laut GfK-Prognosen weiter sinken –36,5 Punkte (siehe Grafik unten).
Das sparsamere Verhalten der Deutschen spiegelt sich auch direkt in ihrer geringeren Kaufbereitschaft wider. Der Indikator der Konsumneigung fiel im August den siebten Monat in Folge auf -15,7 Punkte, den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise im Oktober 2008, als er mit -20,1 Punkten gemessen wurde.
Zudem könnte sich die Situation weiter verschlechtern. Wenn in der nächsten Heizsaison nicht genügend Brennstoff, insbesondere Erdgas, zur Verfügung steht, steigen die Heizpreise und -rechnungen noch weiter an.
Foto: Reproduktion: GfK Deutschland, Verzeichnis der Berichte
Entwicklung des Verbrauchervertrauensindikators in Deutschland nach der GfK-Methodik.
“Vor allem aufgrund unzureichender Erdgasreserven ist zu befürchten, dass die Energiepreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden. Steigende Preise zehren an der Kaufkraft der Haushalte und werden dafür sorgen, dass die Pessimismus-Einnahmen nicht wesentlich zurückgehen”, sagte GfK in a Pressemitteilung.
In diesem Zusammenhang wies das Unternehmen darauf hin, dass die Deutschen ab September für den Transport extra zahlen. Mit dem letzten Augusttag endet die Möglichkeit, mit einer Monatskarte für nur neun Euro mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, und der Mineralölsteuersatz wird nach drei Monaten auf das zulässige Minimum zurückgeführt.