Deutsche Sicherheitskräfte warnten vergangene Woche Politiker, ohne näher darauf einzugehen, vor Versuchen von Hackern, ihre Benutzerkonten bei Messaging-Diensten zu beschlagnahmen. Sie taten dies, nachdem die Geräte mehrerer hochrangiger Politiker angegriffen worden waren. Wer hinter der Social-Engineering-Kampagne steckt und was sie bezweckt, ist unklar, berichtete DPA.
Nach Angaben des Servers erfolgte der Angriff in der Regel dadurch, dass zunächst die Handynummern zweier Personen erbeutet wurden, die sich kannten. In einem zweiten Schritt wurden diese Personen aufgefordert, statt auf SMS auf eine andere Kommunikationsplattform umzusteigen – neben WhatsApp beispielsweise Signal oder Telegram. Schließlich wurden Politiker von jemandem, der ihnen den Anschein von Vertrauen erwecken sollte, aufgefordert, einen Verifizierungscode einzugeben, um auf ihr Benutzerkonto zuzugreifen.
Business Insider berichtete, dass Lagarde per SMS von Merkels echter Handynummer kontaktiert wurde. Die Hacker versuchten, beim französischen EZB-Präsidenten den Eindruck zu erwecken, dass Merkel aus Sicherheitsgründen lieber weiterhin verschlüsselt über WhatsApp kommuniziert. Allerdings rief Lagarde, die mit Merkel eine langjährige Freundschaft verbindet, die Altkanzlerin sicherheitshalber an, was zur Aufdeckung des drohenden Betrugs führte.
Eine EZB-Sprecherin sagte, Lagarde sei Opfer eines Cyberangriffs geworden. « Il a été rapidement détecté et arrêté. Es wurden keine Informationen kompromittiert. Mehr können wir nicht sagen, weil die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind“, sagte die Sprecherin laut dpa.