Der amerikanische Internet-Videoverleih Netflix will in den kommenden Jahren verstärkt in die Erstellung von Fernsehinhalten in Europa investieren. Amerikaner haben seit 2012 mehr als 1,8 Milliarden Dollar darin investiert. So sollen etwa die Serien Troy: Fall of a City und Black Earth Rising in Koproduktion mit der BBC entstehen. Das Werk L’Espion entsteht dann mit dem französischen Sender Canal Plus.
Gleichzeitig setzt das Unternehmen seine Vorbereitungen fort, seine Sendung in europäischen Set-Top-Boxen verfügbar zu machen. Zudem bestätigte der Chef der Firma Reed Hastings in Berlin, dass das Unternehmen eine Vereinbarung mit dem deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia unterzeichnet habe. Eine weitere Strategie von Netflix wird darin bestehen, andere Programme mit lokalen Partnern zu finden und zu erstellen.
Die Europäische Union hat im vergangenen Jahr Pläne veröffentlicht, mit denen sie eine mindestens zwanzigprozentige Vertretung europäischer Bewegtbildinhalte in den Angeboten der Internetvideoanbieter erreichen will. Der Gesetzentwurf würde auch die Werbung für europäische Inhalte auf der Homepage der Website eines Videoanbieters erfordern.
Netflix-Vertreter haben Brüssel gewarnt, dass diese Regeln den Markt verzerren würden und der Videoverleiher die Quoten ohnehin bereits erfülle.
Zuvor gab Netflix bekannt, dass die Zahl seiner neuen Nutzer im letzten Quartal des vergangenen Jahres einen Rekord erreicht hat – sieben Millionen. Fast die Hälfte der Netflix-Nutzer kommt von außerhalb der Vereinigten Staaten.