Die Bedeutung Deutschlands für die Volkswirtschaft wächst stetig. Seit 2010 sind die Exporte tschechischer Unternehmen in das Nachbarland um mehr als die Hälfte gestiegen, während die Importe um 60 % gestiegen sind. Rund 4.000 deutsche Investoren halten auch den größten Anteil (21,9 %) des ausländischen Kapitals in der Tschechischen Republik, und Deutschland ist mit einem Anteil von 32 % Exportziel Nummer eins für heimische Unternehmen. Dies geht aus der Analyse des Verbandes kleiner und mittlerer Unternehmen und Unternehmer und der Komerční banka hervor.
Im vergangenen Jahr stiegen die Exporte einheimischer Unternehmen nach Deutschland um 8,6 % auf 1.260 Milliarden Kronen. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner aus Sicht der Wertschöpfung der Exporteure und erreicht 19% der gesamten Wertschöpfung der tschechischen Exporteure, sagt Analyse.
Hauptartikel der nationalen Ausfuhren nach Deutschland sind Autos und Zubehör für die Automobilindustrie, die ein Fünftel der Gesamtausfuhren ausmachen. Es folgen Exporte von Computerausrüstung und Produkten der Möbelindustrie.
Wie viele Exporte nach Deutschland tatsächlich nicht in einem Nachbarland landen, sondern als Re-Exporte gelten, lässt sich nur schwer abschätzen. “Die Analyse zeigt, dass allein die Reexporte über Deutschland nach China 52 Milliarden Kronen betragen, was mehr ist als die inländischen Direktexporte nach China (45 Milliarden Kronen)”, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Karel Havlíček.
Der entscheidende Handelspartner Tschechiens unter den Bundesländern ist Bayern, von wo 29 % der tschechischen Exporte nach Deutschland stammen. Weitere wichtige Ziele sind Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Deutschland: größter Investor
„Mit insgesamt 21,9 % aller internationalen Investitionen in Tschechien seit 1993 ist Deutschland der größte Investor, während es derzeit etwa 3.500 bis 4.000 Unternehmen mit deutscher Beteiligung in Tschechien gibt“, fügte Havlíček hinzu. Das Hauptinteresse deutscher Investoren gilt der Automobilbranche, dem Handel, Finanzdienstleistungen und der Elektrogeräteproduktion. In Deutschland dagegen gibt es etwa 150 Unternehmen mit mehr als fünfzigprozentiger Beteiligung tschechischer Unternehmen, die mindestens drei Mitarbeiter beschäftigen.
Donnerstag Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nach Prag kommen. Er wird unter anderem Ministerpräsident Bohuslav Sobota (ČSSD) und Staatspräsident Miloš Zeman treffen.