VW in Deutschland senkt die Kosten und stellt nach der Dieselgate-Affäre ebenfalls ab. Gleichzeitig verschärften die hervorragenden Bewertungen und die Rentabilität von Škoda die Rivalität zwischen den Marken des Konzerns.
VW will den aus seiner Sicht „unfairen Vorteil“ von Skoda – eine Kombination aus deutscher Technologie und billigen Arbeitskräften – zügeln und die Premium-Position der meistverkauften Marke vor neuen Elektroautos bestätigen, teilten Unternehmensquellen Reuters mit.
Die deutschen Gewerkschaften sehen den Erfolg von Škoda als Bedrohung, aber auch als potenziellen Rettungsanker. Laut einer dem VW-Aufsichtsrat nahestehenden Quelle fordern sie, dass ein Teil der Produktion von Škoda-Autos in deutsche Fabriken verlagert und damit die Beschränkungen für die Produktion alter Passat- und Golf-Modelle aufgehoben werden.
Im vergangenen Monat machte der Betriebsratsvorsitzende von Škoda Auto, Jaroslav Povšík, auf die Möglichkeit aufmerksam, die Produktion des Nachfolgers des Superb-Modells nach Deutschland zu verlagern. Sie behaupten, dass bis zu zweitausend Arbeitsplätze wegfallen könnten. „Es gibt Pläne, den Nachfolger des Superb an einen deutlich teureren Standort in Deutschland zu verlegen, was wir verhindern wollen“, sagte er. [celá zpráva]
Ein Ruf nach mehr Markendifferenzierung
Laut Reuters-Quellen lässt der Kampf zwischen VW und Škoda die Spannung zwischen Rentabilität und Beschäftigung im Unternehmen und Kontrolle oder Autonomie der 12 Marken, die es besitzt, neu aufleben. „Anstatt zu versuchen, Tesla zu schlagen, sollten wir lieber den nutzlosen internen Konflikt beilegen“, zitiert einen der VW-Vorstände.
Volkswagen-Markenchef Herbert Diess versucht, künftige Modelle vor indirekter Konkurrenz durch billigere Škoda-Autos zu schützen. Sie fordert eine stärkere Differenzierung der Zielmärkte und Kundenkreise für VW- und Škoda-Modelle, insbesondere für künftige Elektroautos.
„Wir schauen uns die zukünftige Position einzelner Marken an, aber die Gespräche laufen noch“, sagte ein Sprecher des VW-Konzerns. Er lehnte es ab, sich weiter zu der Angelegenheit zu äußern. Škoda bestreitet, dass Volkswagen „in Schwierigkeiten“ steckt. „Wir gewinnen hauptsächlich Kunden außerhalb des VW-Konzerns und das ist auch unsere Hauptaufgabe“, sagt Škoda-Chef Bernhard Maier.
Die Spannung wird wahrscheinlich vor dem 17. November zunehmen, wenn der Vorstand der Gruppe das jährliche Investitionsbudget genehmigen wird, schließt Reuters.