Die Zeitung „Die Zeit“ berichtete, dass Bundesregierung und Aufsichtsbehörden Maßnahmen vorbereiten, die es der Deutschen Bak ermöglichen würden, Vermögenswerte an andere Banken zu günstigen Preisen zu verkaufen, um zusätzliche Liquidität zu beschaffen. Im Krisenfall könne die Regierung sogar anbieten, ein Viertel der Aktien der Bank zu kaufen, schreibt Die Zeit ohne Quellenangabe.
Das Eidgenössische Finanzdepartement bezeichnete den Bericht als falsch. „Die Bundesregierung bereitet keine Rettungspläne vor, es gibt keinen Anlass, über solche Pläne zu spekulieren“, teilte das Ministerium mit. Zwei Quellen teilten Reuters mit, dass die deutsche Finanzaufsichtsbehörde Bafin an keinen Krisenplänen für die Deutsche Bank arbeite. Auch ein Sprecher der Deutschen Bank dementierte den Artikel der Wochenzeitung.
Die Aktien der Deutschen Bank stiegen heute Nachmittag an der Frankfurter Wertpapierbörse um rund 2 %. In diesem Jahr hat die Bank bereits rund die Hälfte ihres Marktwertes eingebüßt. Der Marktdruck auf die Bank ließ heute auch nach, als bekannt wurde, dass die Deutsche ihre britische Versicherungssparte Abbey Life für 935 Millionen Pfund (29 Milliarden Kronen) an die britische Lebensversicherungsfondsgruppe Phoenix Group Holdings verkauft hat.
Die Deutsche Bank benötigt zusätzliches Kapital, um einer Aufforderung des US-Justizministeriums zur Zahlung von 14 Milliarden US-Dollar (337 Milliarden Kronen) aufgrund unlauterer Praktiken auf dem Hypothekenmarkt vor der Finanzkrise des letzten Jahrzehnts nachkommen zu können.
Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs schätzten heute, dass der US-Hypothekenstreit die Deutsche Bank 2,8 bis 8,1 Milliarden US-Dollar (67,5 bis 195,1 Milliarden US-Dollar) kosten wird. Andere Analysten glauben, dass die Deutsche Kapital beschaffen muss, wenn sie mehr als 5 Milliarden US-Dollar zahlen muss.
Die Deutsche Bank hat diese Woche bereits erklärt, dass sie die Bundesregierung nicht um Hilfe bei den Verhandlungen zur Beilegung des Streits mit den US-Behörden bittet. Nach Angaben ihres Sprechers denkt die Bank nicht einmal daran, ihr Kapital in absehbarer Zeit erhöhen zu müssen.
Vergleichsgespräche in den USA werden voraussichtlich mehrere Monate dauern. Die Deutsche Bank ist eines von mehreren Finanzinstituten, gegen die US-Behörden wegen Praktiken beim Verkauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren vor Ausbruch der globalen Finanzkrise ermitteln. Die US-Regierung wirft Banken vor, Investoren irreführend über die Qualität dieser Wertpapiere zu informieren.